Im „Taïm“ schmeckt es wirklich – und genau das bedeutet der Name

Daniel Moisejew heißt der neue Pächter im Café & Bistro des Jüdischen Museums Wien. Nach dem erfolgreichen Taïm-Take-Away in der Schottentor-Passage wagt man sich im schönen Ambiente an ein größeres Menü.

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© Reinhard Engel

WINA-TIPP
TAÏM IM MUSEUM: CAFÉ & BISTRO
Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Eingang über das Museum,
ohne Ticket frei zugänglich
So.–Fr., 10–18 Uhr
taïm.at

An einem Dienstagmittag ergattert man gerade noch den letzten Zweiertisch, auch vor dem Museumseingang sind alle bunten Tischchen besetzt. „Ja, ja, zwischen 11:30 und 14 Uhr brummt es so richtig, danach wird es wieder ruhiger“, freut sich der Chef, der nicht nur die Bestellung aufnimmt, sondern auch überraschend schnell serviert.

Daniel Moisejew ist der neue Pächter des früheren Café Eskeles im Jüdischen Museum Wien. Erst seit zwei Wochen ist das Taïm Café im Museum in vollem Betrieb.

Das Erfolgsrezept des ersten Taïm am Schottentor wird hier übernommen, aber kulinarisch erweitert. „Unser erstes Taïm bietet nur Israeli Streetfood, aber hier im Museum wage ich zum ersten Mal, etwas im Kaffeehausstil zu machen“, lacht der 38-jährige Vater dreier Kinder. „Im Museum haben wir 25 Tische und noch einen Schanigarten mit acht Zweiertischen. Man kann gemütlich sitzen und nicht nur warme Speisen, sondern auch Kaffee und Kuchen genießen.“

© Reinhard Engel

Die Zeichen für einen Erfolg stehen gut, denn bereits das Taïm – Israeli Streetfood am Schottentor erhielt 93 Punkte des renommierten Falstaff-Guide und wurde damit zu einem der beliebtesten israelischen Lokale gewählt. Moisejew wurde in Wien geboren, besuchte die ZPC-Schule, Chabad- Einrichtungen und die Handelsakademie – und er trägt eine Kippa. „Ich bin schon mit der Gastronomie aufgewachsen, denn meine Eltern, die ursprünglich aus Usbekistan stammen, führten etliche Imbissbuden in der Stadt.“

Wird das Taïm im Museum jetzt koscher geführt? „Streng koscher sind unsere Rogalach (Schokokipferl) und die Babka (Nuss-Schokolade-Hefekuchen), die kaufe ich in Israel, wir haben keine Zeit, das selbst zu machen, aber die Pitot, Hummus, Falafel und anderes produzieren wir hier für beide Standorte. Es ist alles vegan“, so der umtriebige Gastronom. „Wir denken daran, das Lokal insgesamt koscher zu führen, aber wir sind noch mit den Rabbinern über die Möglichkeiten im Gespräch.“ Derzeit gibt es keinerlei Fleischangebote, auch die Shuarma Bowls mit Reis, Hummus, Tahina, Salat, Pita und veganem Huhn oder veganem Rind (jeweils € 12,50) sind aus Soja, Protein und Weizen gemacht.

„Unser erstes Taïm bietet nur Israeli Streetfood,
aber hier im Museum
wage ich zum ersten Mal,
etwas im Kaffeehausstil zu machen.“

Daniel Moisejew

„Der Wein von der Firma Hafner ist koscher, das haben wir vom Vorgänger übernommen, werden aber versuchen, noch bessere Weine einzukaufen“, erzählt Daniel Moisejew, der hofft, in einem Monat so gut aufgestellt zu sein, dass er auch Mittagsmenüs anbieten kann.

Weiß er schon, was am beliebtesten ist? „Das Tel Aviv Falafel, bestehend aus Hummus, Falafel, Tahina und Petersilie (€ 10,90), ist sehr nachgefragt, ebenso unser Original-Shakshuka aus sonnengereiften Tomaten, Zwiebeln, bunten Paprika und pochiertem Ei (€ 10,90), gleichauf mit dem gegrillten Ziegenkäse mit Salat, Trauben, Apfel und Balsamico-Vinaigrette (€ 11,90).“ Die Wild Mushrooms mit Hummus und Tahina schmecken ebenso köstlich wie die Aubergine & Fiery Tomatoes mit Hummus/Tahina, Melanzani und Tomaten (beide um € 10,90).

„Für den kleinen Hunger und zum Mitnehmen ins Büro bieten wir den Tel Aviv Falafel Wrap an (€ 9,90); dieser ist mit rotem und weißem Kraut, Tomaten, Gurke und Ambo-Sauce gefüllt. Oder auch die hausgemachten Borekas (€ 7,90) aus Blätterteig, Spinat, Schafkäse und Salat“, erzählt Moisejew.

Paprikasch

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